11. asphalt Festival
Fast 50 Vorstellungen an fünf verschiedenen Spielorten umfasst das dichte und spannungsgeladene Programm von asphalt N° 11, darunter mehrere Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen, 17 Konzerte und drei Ausstellungen. Das Festival heißt Produktionen aus vielen Teilen der Welt willkommen, u. a. Australien, Chile, Tansania, Kap Verden, Italien, Belgien, Österreich und Deutschland. Der programmatische Schwerpunkt „Ukrainian Voices“ präsentiert Arbeiten von ukrainischen Künstler:innen, die sich mit dem russischen Angriffskrieg auf ihr Heimatland auseinandersetzen – etwa die Musik-Performance „Danse Macabre“ der fulminanten „Dakh Daughters“ aus Kiew, die Installation „Zero Tolerance9“, eine Ausstellung mit Druckgrafiken von Alisa Gots oder die Abschlussveranstaltung „Erzähl mir von mir“ ist ein Gipfeltreffen wichtiger Stimmen aus der Ukraine und Deutschland, mit Friedenspreisträger Serhij Zhadan, Journalist Steffen Dobbert, Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk und anderen.
Das außergewöhnliche Eröffnungsstück „Oasis de la Impunidad“ des chilenischen Teatro La Re-sentida verhandelt Ursprünge und Auswirkungen von Gewalt, Stefanie Sargnagels neues Theaterstück „HEIL“ wirft einen satirisch-schrägen Blick auf Corona-Demos und die Querdenker-Szene, Kultregisseur Thorsten Lensing hat mit „Verrückt nach Trost“ den Star-Schauspieler:innen Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi und Devid Striesow ein Stück auf den Leib geschrieben, das schon jetzt als Sternstunde des Theaters gilt.
Die Bandbreite der Konzerte reicht von Jazz und Soul über Folk, Rock und Latin bis hin zu Electro und Avantgarde. Der gefeierte Jazzpianist Omer Klein trifft auf das klassische Aris-Streichquartett, Singer-Songwriter wie Rosa Butsi, Maria Basel, Kim Churchill oder Angela Aux begeistern mit Lo-fi-Folk-Songs, Miroca Paris mit mitreißenden Grooves, Pink Oculus lässt zukunftsweisend Hip-Hop, Soul und Jazz verschmelzen und die Lokalmatadoren Bloodflowers versprühen 70s-Vibes zwischen Surf-Psychedelic und Indie-Nostalgie.
asphalt versteht sich als artist’s festival im Wortsinn und so sind auch in diesem Jahr die Festivalleiter, Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Komponist Bojan Vuletic, wieder mit Uraufführungen eigener Arbeiten im Programm vertreten. Seeger-Zurmühlens Theaterkollektiv „Pièrre.Vers“ verhandelt in dem Kammerspiel Dunkeldorf den verheerenden Wehrhahn-Anschlag am 27. Juli 2000 in Düsseldorf, für den bis heute niemand verurteilt wurde. Vuletics Konzertinstallation „Sorry I can’t hear you over the sound of my freedom“ verwandelt die sprachlichen Brutalitäten der kleinen und großen Diktatoren dieser Welt in poetisch-zarte Klang- und Wortkunstwerke.
asphalt N° 11 ist wieder auf der beliebten Seebühne am Schwanenspiegel, im Weltkunstzimmer in Flingern, in der Sammlung Philara und im Düsseldorfer Schauspielhaus zu Gast. Seit diesem Jahr finden Veranstaltungen auch im permanenten Spielort 34Ost statt, den ehemaligen Räumlichkeiten eines Elektromarktes. Erstmalig gibt es somit einen Spielort, der auch vor, nach und zwischen den Festivals für künstlerische Aktivitäten genutzt werden kann.
Termin
16.06.2023 bis 02.07.2023
Ort
Kosten
variieren je nach Veranstaltung